Nachlese zu "Transition 2020 - Forschungs- und Mitmach-Labor"

Bild des/r Benutzers/in Stephanie Ristig-Bresser

Nachlese der Veranstaltung vom 05.-07.05.2017 im Naturfreundehaus Hannover

 

Wir freuten uns über eine tolle Resonanz: Am Treffen nahmen 47 Teilnehmer*innen, allesamt Transition-Expert*innen aus insgesamt 21 Städten (Essen, Weimar, Köln, Witzenhausen, Göttingen, Hannover, Wuppertal, Bamberg, Braunschweig, Nürnberg, Recklinghausen, Dresden, Marburg, Lüneburg, Leipzig, Bielefeld, Bonn, Lippe, Tübingen, Darmstadt und Eberswalde) teil. Die Expertise der Teilnehmer*innen fächerte in sämtliche Transition-Themen auf: Klimaschutz, Upcycling, Alternative Ökonomien, Innerer Wandel, Transition Trainings, Urban Gardening, Ernährungssouveränität, Kultur des Wandels – zur gesamten Transition-Themenvielfalt waren jeweils mindestens drei Expert*innen dabei.

 

Hier gibt es einen kurzen Überblick über die wesentlichen Inhalte des Forschungs- und Mitmach-Labor:

 

Freitag: Kennen lernen und die Basis schaffen

 

                         Schnappschuss ins Publikum von einem Impulsvorträge am Freitag (Bild: Gesa Maschkowski)

Unter diesem Motto stand der Freitag. Nach einigen Kennenlern-Übungen (geografische Aufstellungen, Vorstellungsrunde) gaben kurze Impulsvorträge einen Überblick über die Entwicklungen im nationalen und internationalen Transition Netzwerk

 

                         Transition Talkshow (Bild: Gesa Maschkowski)

 

Die Transition Talkshow am Abend lenkte den Blick auf die Aktivitäten in den lokalen Initiativen. So wurde plastisch erlebbar, was wir sich im Rahmen unserer Befragung in den Ergebnissen zeigte. Zentrale Aussagen der Transition Talkshow werden in einer weiter ausgestalteten Version dieser Dokumentation, an der wir derzeit noch arbeiten, zur Verfügung stellen. Bei der Transition Talkshow waren mit dabei: Andreas Bauermeister, Weimar im Wandel, Astrid Raimann, Transition-Comic, Heike Kettner, Transition Bamberg, Norbert Rost, Transition Dresden, Johannes Huth, Transition Theater, Rainer Kühn, Transition Leipzig /Lindentaler, Michael Schem, Transition Bielefeld,Kerstin Seeger, Transition Nürnberg, Farid Melko, Transition Witzenhausen, Thomas Köhler Transition Hannover, Heidi Peters (Transition Darmstadt und Udo Wierlemann, Transition Marburg.

 

Der gesamte Tag diente auch der Visualisierung des bisher Erreichten. Auf diese Weise wurde ein Basismedium für das Transition Netzwerk erzeugt, eine Postkarte, die die Aktivitäten des Transition Netzwerkes zusammenfasst. Das Bild zeigt Illustrator Joy Lohmann bei der Arbeit:

                         Joy Lohmann (Bild: Stephanie Ristig-Bresser)

 

Samstag: Projekt „Lernendes Transition Netzwerk“ und Ideenküche

Der Samstag stand ganz im Zentrum des UBA-Projektes und gemeinsam in einem interaktiven, speziell für dieses Labor entwickelten Formates Bildungsmodule für Transition zu entwickeln. Zunächst gaben Karin Schulze und Stephanie Ristig-Bresser einen Einblick in das Projekt „Lernendes Transition Netzwerk“, skizzierten darin auch die Ziele des Projektes und die Bedeutung des Transition Labores und stellten einen Teil des Ergebnisse der Befragung vor.  Darauf aufbauend waren Teilnehmer*innen des Transition Labores eingeladen, Projektideen zu präsentieren.

 

                        Gruppenarbeit (Bild: Gesa Maschkowski)

Insgesamt entstanden auf diese Weise sieben Arbeitsgruppen, die Lösungsvorschläge zu unterschiedlichen Aufgaben-Aspekten des Transition Netzwerkes entwickelt im Laufe des Tages

  1. Geld im Wandel – Gruppe, die zum Thema Regionalwährung arbeitete
     
  2. Transition-Geschichten – Gruppe, die zum Thema Transition Storys arbeitete
     
  3. Praxistransfer – Gruppe, die die DIY-Tätigkeiten bei Transition (Solarkocher bauen, Terra Preta in Form von Leitfäden digital verfügbar machen will)
     
  4. Real-Labor Moschberg – Gruppe, die zum Thema Transition-Bildungswerkzeuge arbeitete
     
  5. Wissenstransfer – Gruppe, die eine Plattform zum Thema Wissenstransfer schaffen will
     
  6. Psychologie des Wandels – Gruppe, die zum Thema „Innerer Wandel“ arbeitet
     
  7. Amt42 – Gruppe, die sich um das Thema Fundraising Gedanken machte.

 

Für die Gruppenarbeiten wurde im Vorfeld des Labores ein eigenes interaktives Format entwickelt, das Elemente von Open space, Dragon Dreaming und Design Thinking enthält. Das Format haben wir Ideenküche genannt. Die einzelnen Projektschritte haben wir in Form eines Manuals zusammengefasst, das Opensource zur Verfügung steht. Die Entwicklerinnen dieses Formats sind: Gesa Maschkowski, Ingo Frost, Karin Schulze, Silvia Hable und Stephanie Ristig-Bresser. Die "Format-Anleitung" haben wir hier verlinkt.

 

Sonntag: Ergebnispräsentation 

Gruppe 1: Geld im Wandel

  • Ziel: eine eigene Transition-Währung zu etablieren
     
  • Wissen zum Thema Alternativwährungen zusammentragen
     
  • Experimentieren mit der Transition-Währung bei überregionalen Veranstaltungen, bspw. bei der nächsten überregionalen Transition-Konferenz AufRuhr im September 2017 in Essen
     
  • Die Gruppe setzt sich aus Teilnehmern zusammen, die bereits über intensive Erfahrungen in diesem Themenspektrum verfügen teilweise eine eigene Regionalwährung etabliert haben. So bringen sie eine große Erfahrung mit und sind auch mit Betreiber*innen anderer Lokalwährungen verbunden.

Gruppe 2: Transition-Geschichten

  • Die Gruppe hat das Ziel, die vielen Transition-Stories, die es im deutschsprachigen Raum ohnehin schon gibt, zusammen zutragen und in einer gemeinsamem Publikation zu veröffentlichen.
     
  • Vorbild sind die bisherigen englischen Publikationen „Tomorrow“ und „21 Stories of Transition“. Für den deutschsprachigen Raum gibt es bisher noch keine vergleichbare Publikation.
     
  • Ziel ist, bei der nächsten überregionalen Transition-Konferenz AufRuhr im September 2017 in Essen einen Transition-Geschichten-Abend zu gestalten. Bis dahin sollten bereits einige Transition Geschichten zusammen getragen sein. Hierbei kann auf einen umfangreichen Fundus an aufgeschriebenen oder filmisch inszenierten Geschichten zurück gegriffen werden.
     
  • Die Gruppe setzt sich  aus Kommunikationsexpert*innen unterschiedlicher Diszplinen von Text-Redaktion bis Grafik, Fotografie und Film zusammen, so dass sogar ein crossmediales Medium möglich erscheint.

 

Gruppe 3: Praxistransfer

  • Gruppe, die die DIY-Tätigkeiten bei Transition (Solarkocher bauen, Terra Preta in Form von Leitfäden) digital verfügbar machen will
     
  • Dazu will die Gruppe die Website nutzen und dazu animieren, selbst Inhalte einzustellen.

 

Gruppe 4: Real-Labor Moschberg

  • Die Gruppe Real-Labor Moschberg setzt sich zum Teil aus Transitioner*innen zusammen, die über viele Jahre Erfahrung im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
     
  • Die Gruppe wählte den fiktiven Ort „Moschberg“ (Schauplatz des Transition-Comics der Autorin und Illustratorin Astrid Raimann), um hierfür eine Art Werkzeugkoffer /Schatzkiste zu erarbeiten, der die Transformation dieses Ortes ermöglicht – und zwar mit den Bewohner*innen.
     
  • Die Teilnehmer*innen des Workshops wollen sich nochmals treffen, um an dieser Werkzeugkiste weiter zu arbeiten.


Gruppe 5: Wissenstransfer

  • Diese Gruppe beschäftigte sich mit dem Wissenstransfer innerhalb des Transition Netzwerkes.
     
  • Hierzu ist das Ziel, die Website mit ihren interaktiven Möglichkeiten zu nutzen und auszubauen.
     
  • Es ist angedacht, für diese Arbeit weitere Fördergelder zu akquirieren. Mglw. konstituiert sich aus dieser Gruppe auch eine AG Bildung innerhalb des Transition Netzwerkes.

 

Gruppe 6 „Psychologie des Wandels“

  • Diese Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema „Innerer Wandel“ und damit, wie ein Bewusstseinswandel zur Transformation unserer Gesellschaft beitragen kann.
     
  • Sie setzte sich aus Expert*innen aus dem Bereich Tiefenökologie, Transition Theater u.a. zusammen. Eine Vertreterin, die Initiatorin dieser Gruppe, ist Koordinatorin des BMUB-Projekts zum Thema ClimaCultureLabs, so dass Ergebnisse aus dieser Gruppenarbeit u.a. in dieses Projekt einfließen werden. Dabei soll die AG Innerer Wandel des Transition Netzwerkes in diese Arbeit einbezogen werden.

 

Gruppe 7: Amt42

  • Der Name dieser Gruppe bezieht sich auf die gängigen Namen von Finanzbehörden und ironisiert sie. Diese Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema Fundraising und Mittelbeschaffung.
     
  • Idee ist es, zu diesem Thema eine Datenbank zu etablieren, um sich auf diese Weise bei der Mittelbeschaffung zu unterstützen. Ferner ist die Überlegung, zu diesem Thema vorhandene Expertise zur Verfügung zu stellen und hierfür einen Rückfluss zu erhalten.

Die Ergebnisse aller Arbeitsgruppen wurden in Form einer Illustration sichtbar gemacht:

 

  • Alle Gruppen haben signalisiert zu ihrem Thema weiterarbeiten zu wollen.
     
  • Wir haben im Nachgang des Transition Labores alle erarbeiteten Materialien gesammelt zur Verfügung gestellt, damit die Gruppen daran weiter arbeiten können.
     
  • Im Juli 2017 werden wir mit den Gruppen nochmal in Kontakt treten, um uns zu erkundigen, ob wir sie in ihrer Weiterarbeit unterstützen können. Dabei weisen wir darauf hin, dass für diese koordinative Tätigkeit derzeit keine Mittel zur Verfügung stehen und dies ehrenamtlich erfolgt. Bei Fortsetzung des Projektes wäre diese Tätigkeit bezahlte Tätigkeit gewesen. So ist die Nachhaltigkeit des Projektes nicht gewährleistet.

Vielen Dank an alle Beteiligten!
Es hat viel Freude bereitet und gern würden wir mit dem Thema weitergehen und wünschen alles Gute für die weiteren Gruppenarbeiten!